Amelie Labusch

Mis(sing) Information im Bildungsbereich erkennen und verstehen

Im Bildungsbereich wird Wissen nicht nur vermittelt, sondern auch konstruiert, bewertet und weitergegeben. Dabei sind Informationen nicht immer vollständig, korrekt oder transparent – sei es in politischen Debatten, pädagogischen Konzepten, Schulbüchern und anderen Lern- und Lehrmaterialien oder in der alltäglichen Kommunikation zwischen Akteur*innen. Fehlende Informationen („Missing Information“) und Fehlinformationen („Misinformation“) können dabei subtile, aber weitreichende Auswirkungen auf Bildungsprozesse, Wahrnehmungen und Entscheidungen haben.

In diesem Workshop möchten wir gemeinsam mit den Teilnehmenden erkunden, wo und wie Mis(sing) Information im Bildungskontext auftritt. Welche Themen werden systematisch ausgelassen? Welche Mythen oder Narrative halten sich hartnäckig? Welche Rolle spielen Medien, Forschung, Institutionen oder individuelle Erfahrungen bei der Entstehung, Verbreitung oder Korrektur solcher Informationslücken oder -verzerrungen?
Ziel des Workshops ist es, konkrete Beispiele zu sammeln und erste analytische Kategorien zu entwickeln, um Mis(sing) Information im Bildungsbereich besser beschreiben und kritisch reflektieren zu können. Dabei interessieren uns sowohl strukturelle Faktoren als auch individuelle Perspektiven – aus Forschung, Praxis, Bildungspolitik und öffentlichem Diskurs.
Der Workshop richtet sich an alle, die sich mit Bildung befassen und ein Interesse daran haben, den Blick für das Nicht-Gesagte, das Verkürzte oder das Fehlgeleitete zu schärfen – mit dem Ziel, besser informierte und gerechtere Bildungsprozesse mitzugestalten.

Dr. Amelie Labusch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld im Bereich Schulpädagogik in komparatistischer Perspektive. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Diversität und Inklusion in der Hochschulbildung, digitaler (Lehrkräfte-)Bildung mit Fokus auf Computational Thinking und Problemlösen, inklusiver Lehrkräftebildung mit Fokus auf Neurodiversität, Mis(sing) Information sowie Forschungsmethodik. Ihre Arbeit ist international ausgerichtet und verbindet vergleichende Bildungsforschung mit praxisorientierter Lehrkräftebildung; zudem koordiniert sie mehrere internationale Projekte.